Mit dem
Projekt «subtext» wurde ein Experiment urbaner Kommunikation
lanciert. Das Projekt startete anfangs November 2003 mit dem Aufschalten
der Homepage www.subtext.ch und einem grossformatigen Transparent an der
Gerüstverkleidung der damals im Umbau befindlichen Kunsthalle. Interessierte
wurden dazu aufgefordert ein Pseudonym anzunehmen um frei von wirtschaftlichen,
sozialen oder politischen Zwängen ein Statement auf der Homepage zur
Diskussion über Kultur und Kunst in Basel abzugeben, auf bereits verfasste
zu reagieren oder diese nur zu lesen. Das Redaktionsteam bestehend aus Daniel
Brefin, Philippe Cabane, Alice Cantaluppi und Simone Fuchs sammelte die Beiträge
und publizierte eine Auswahl in gedruckter Form einer Zeitung. Zwischen Januar
und April 2004 erschien die subtext Zeitung in vier Ausgaben und einer Auflage
von 8000 Exemplaren. Jede Ausgabe entstand an einem anderen Ort (Kunsthalle,
nt/Areal/ Punktleuchten/ Nadelberg 21), wo das Kernteam für einen Monat
Gastrecht genoss und die Redaktion jeweils Mittwoch abends für Interessierte
geöffnet wurde. Jede Ausgabe wurde zudem von Veranstaltungen an den
unterschiedlichen Orten begleitet. (Filminstallation, Filmprogramme, Audioinstallationen,
Essen, Feuerfest und Bar). Der Versand und die Verteilung der subtext-Zeitungen
wurde durch die „ProgrammZeitung“ und die „Kulturbox“ unterstützt.
Subtext ist ideell eine Synergie des Kunst- und Stadtentwicklungsprojekts nt/Areal und der Kunsthalle Basel, wobei letztere zu einem Grossteil die Finanzierung übernahm.
Mit der Nummer 4 von 4
endete das Projekt subtext – wenigstens vorläufig.
Natürlich kann ein Projekt wie subtext nur ein kleiner Schritt sein auf
dem Weg zu einem unabhängigen Dialog und zu einer medialen Kultur und
Politik, die sich jenseits des Meinungsbildungsprozesses der Massen abspielt.
Und daneben ganz andere Perspektiven und Sichtweisen auf eine eindimensional
vermittelte Realität der «Stadt» öffnet.
Von vielen Seiten wurde das Bedürfnis geäussert – zum Teil
sogar gefordert –, dass man es mit vier Nummern nicht bewenden lassen
soll. Das Anliegen sei zu wichtig, um nur ein von der Kunsthalle finanziertes
Intermezzo zu starten, um dann, kaum hat sich etwas geregt, wieder Abschied
zu nehmen und in den Alltag zurückzuziehen.
Den Ruf nach Praxis, nach Umsetzung, können wir nur unterschreiben. Das «Wie» ist
noch völlig offen. Und vielleicht ist es auch gut so!
Das Internet-Forum www.subtext.ch wurde ab April 2004 auf «stand-by» geschaltet;
die vier subtext-Zeitungen können im pdf-Format heruntergeladen
werden.
Es bleibt
offen, ob die Geschichte zu einem anderen Zeitpunkt in dieser oder jener
Form weitergeführt wird. Die Zeitung kann durch Rücksprache
für eine Ausgabe von Dritten vereinnahmt werden.
die redaktion info@subtext.ch